>> Dach

Als ich auf dem Dach ankam machte ich mich direkt ans Aufräumen. Ich fragte mich, warum ich mir überhaupt so viel Arbeit mit ihr gemacht hatte. Mit der nächsten würde ich es wieder machen wie immer, denn das klappte im Normalfall genauso und ich hatte danach keine Arbeit. Ich war eine ganze Weile mit aufräumen beschäftigt und als ich dann endlich fertig war, setzte ich mich zu Abby, die tatsächlich die ganze Zeit nur zugeschaut hatte. "Danke nochmal übrigens." sagte ich grinsend, denn auch wenn es Zeitverschwendung gewesen war, hatte Abby mir sehr geholfen.

Eigentlich lebte er ja nun schon seit Jahren in London und war gut mit Sam befreundet und hatte halt irgendwann eingesehen, dass Sam mit seiner Einstellung recht hatte. Wenn irgendwann die richtige kam - falls es sie gab - dann würde er das sicher merken und sich mehr Mühe geben. "Alles okay?" fragte ich, da sie sich etwas komisch verhielt.

Ich hörte ihre Antwort und die daran anschließende Frage und antwortete daraufhin: "Weil ich dachte, dass sie vielleicht die eine ist, die es wert ist. Ist sie aber nicht." sagte ich schulterzuckend. "Außerdem ist sie nicht ganz so leicht ins Bett zu bekommen, wie die meisten anderen Frauen." fügte ich hinzu. Auch auf die Gefahr hin, dass sie mich für einen ziemlichen Idioten, aber sie war meine Schwester und ich wollte ehrlich zu ihr sein. "Keine Sorge Abby, er wird sich schon noch melden." versuchte ich sie aufzumuntern. "Vielleicht hat er zur Zeit einfach nur viel Stress."

"Sie ist einfach so wie jede. Nichts besonderes." antwortete ich knapp. Abgesehen davon, hatte sie noch nicht mal begriffen, dass man das Zimmer verlies, wenn einen der Kerl nach dem Sex allein lies. Aber auch das hatte sie spätestens jetzt dann wohl gelernt. "Was ist, wenn du mehr als nur ein kleiner Zeitvertreib warst? Was, wenn sein Handy verloren gegangen ist oder mitgewaschen und er darum deine Nummer nicht mehr hat? Was, wenn er Telefonverbot bekommen hat, wegen der Sache zwischen euch?" nannte ich ihr Gegengründe.

"Vielleicht war er so müde, dass er den Anruf am nächsten Morgen wieder vergessen hat." gab ich zu bedenken, denn das konnte schließlich auch mal passieren. "Vielleicht kommt ja alles ganz anders als du denkst." sagte ich mit einem leichten Lächeln und als sie ihren Kopf an meine Schulter lehnte, legte ich einen Arm um sie. "Und du warst nicht dumm. Wenn er sich nicht meldet, dann hat er einfach nicht erkannt, wie toll du bist und war nicht der richtige für dich."

Ja also ich würde das mal mit 'Austin ist einfach toll' zusammen fassen wollen. "Wenn du ihn nicht aufgeben willst, dann kämpf um ihn. Gut das klingt übertrieben, aber ruf ihn doch einfach jetzt nocht mal an, da sollte er auf jeden Fall wach sein." sagte ich grinsend. "Und wenn du dir so sicher mit ihm bist, dann wird er sich bestimmt auch freuen, wenn du anrufst."

Ich sah Abby an un der Typ schien ihr tatsächlich viel zu bedeuten. "Ja, meine ich. Überleg doch mal, wenn du ihn jetzt nicht anrufst, dann ruft er dich vielleicht auch niemals an. Dann hattet ihr nie wieder Kontakt und irgendwann werdet ihr einander vergessen haben. Rufst du ihn jetzt aber an, dann kannst du eigentlich nur gewinnen."

Als sie ein Danke formte, musste ich grinsen. War ja klar gewesen. Ich verfolgte das Gespräch und als sie fragte, was sie jetzt sagen soll, antwortete ich: "Frag ihn doch, ob er Lust hat dich hier zu besuchen." sagte ich zwinkernd.